Aufklärungsfilm  

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Unter einem Aufklärungsfilm versteht man einen Film, der sich bemüht, tabuisierte Themen - vornehmlich aus dem Bereich der Sexualität - zu behandeln.

Die ersten Aufklärungsfilme entstanden bereits während des Ersten Weltkrieges. Im Auftrag des deutschen Kriegsministeriums stellte Richard Oswald 1917 mit „Es werde Licht!“ einen Aufklärungsfilm über Geschlechtskrankheiten her. Diesem Film folgten drei weitere Aufklärungsproduktionen und 1919 thematisierte und kritisierte Richard Oswald in „Anders als die Andern“ erstmals in einem Film die gesellschaftliche Diskriminierung von Homosexuellen.

Der erste österreichische Aufklärungsfilm entstand ebenfalls noch während des Krieges: in der Wiener Kunstfilm-Produktion „Die Geißel der Menschheit“ wurde über Erbkrankheiten aufgeklärt. Mit staatlichen Subventionen stellte die Pan-Film „Alkohol, Sexualität und Kriminalität“ und „Wie sag' ichs meinem Kinde?“ her. Bedeutender österreichischer Aufklärungsfilme dieser Jahre war Leopold Niernberger.

Nach Ende des Ersten Weltkriegs bestand in Deutschland bis 1920 vorerst keine Filmzensur, wodurch zu den seriösen Aufklärungsfilmen erstmals auch voyeuristische Filme hinzukamen. Diese in reinem kommerziellen Interesse hergestellten Sittenfilme warben mit reißerischen Titeln wie „Hyänen der Lust“ (1919) und sprachen vorwiegend männliche Zuseher an, die sich Freizügigkeit und Nacktszenen erwarteten. Häufig gaben solche Filme auch vor, Aufklärungsfilme zu sein. So etwa „Tänze des Grauens und Lasters“ (1923) mit einer feuchtfröhlichen und halbnackten Anita Berber. Die erste Welle der Aufklärungsfilme endete noch vor 1925, als dieses Genre von voyeuristischen Produktionen aus den Kinos verdrängt wurde.

In den 1960er und 1970er Jahren kam es erneut zu einer Häufung von Aufklärungsfilmen, wobei sich besonders Oswalt Kolle einen Namen machte. 1967 wurde der Aufklärungsfilm Helga auf Veranlassung der Gesundheitsministerin Käte Strobel gedreht. Noch viele weitere, meist belanglose Filme erhielten durch den Bund in Form der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung die Unterstützung. Eine nicht vorhersehbare Nebenwirkung dieser Aufklärungsfilme war die Sexwelle.

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